Das Mönchengladbacher Erzählcafé e.V.
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Das Editorial von Engelbert Kerkhoff aus der Festschrift zum 5jährigen Bestehen des Mönchengladbacher Erzählcafés im Jahre 2002 Die Festschrift zum 5jährigen Bestehen des Mönchengladbacher Erzählcafés erschien als Sonderausgabe der Zeitschrift "ZwischenTöne" im Forschungsschwerpunk "Kompetenz im Alter zwischen Routine und Neubeginn" der Hochschule Niederrhein. |
5 Jahre Mönchengladbacher Erzählcafé
Das Mönchengladbacher Erzählcafé feiert Geburtstag
Fünf Jahre sind vergangen seit die ersten Erzählrunden stattfanden, fünf Jahre tauschten sich ältere und
alte Menschen untereinander aus, diskutierten Junge mit Alten, fanden Kommunikationsprozesse statt zwischen den Generationen.
In diesen Tagen nun werden auf der Tagung "Intergenerative Kommunikationsprozesse" die vielgestalten und interessanten
Aspekte einer lebensbiographisch orientierten Altenkulturarbeit thematisiert und in meinem einleitenden Referat werden gerade
die Besonderheiten dieser Zusammenkünfte angesprochen:
"Für die Gruppe der Betroffenen ergibt sich die Gelegenheit, in der Gleichaltrigengruppe mit all ihren seinerzeit
prägenden Werten und Normen, kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Regeln auch gleiches besprechen zu können, ohne
sich stets neu erklären und den historischen Kontext verbindlich interpretieren zu müssen. In diesen Gesprächskreisen und
Gruppen sitzen die Mitglieder der gleichen Kohorte und die gesprochene Sprache weist Gemeinsamkeiten der Vergangenheit auf –
man hat eben schlicht diese Zeit erlebt. Und für die jüngeren ergibt sich genau hier die Chance des besseren Verstehens und
des gemeinsamen Gespräches, hier beginnt der intergenerative Dialog. ...
Die eigenen Lebensgeschichten ordnen, das Vergangene mit dem Gegenwärtigen in Beziehung zu setzen, das Leben interpretieren,
um morgen handlungsfähig zu sein - das ist Alltagskompetenz. Kompetenz hat zu tun mit den Ordnungsprinzipien des Zuständigseins,
mit dem Verständnis unserer selbst. Und das möchte eine jede und ein jeder von uns: in Selbstständigkeit und
Eigenverantwortlichkeit für unser Tun zuständig und kompetent sein für die Aufgaben und Herausforderungen in unserem Leben.
Hier gewinnen wir die Strukturierungselemente unserer Identität, aus diesem Prozess entwickelt sich unser Selbstbild und hier
sind auch die Determinanten jenes Bildes zu suchen, das andere von uns haben. Es geht um das Verstandenwerden und um das
Verstehen, sowohl der sächlichen als auch der personalen Umwelt.
Die Beheimatung einer Person findet dann statt, wenn sie sich verstanden fühlt und wenn sie versteht; dann gehört sie dazu und
dann bedarf es nicht des ständigen Sicherklärens."
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