Das
Mönchengladbacher Erzählcafé feiert
Geburtstag
Fünf
Jahre sind vergangen seit die ersten Erzählrunden
stattfanden, fünf Jahre tauschten sich ältere
und alte Menschen untereinander aus, diskutierten
Junge mit Alten, fanden Kommunikationsprozesse
statt zwischen den Generationen.
In
diesen Tagen nun werden auf der Tagung „Intergenerative
Kommunikationsprozesse“ die vielgestalten
und interessanten Aspekte einer lebensbiographisch
orientierten Altenkulturarbeit thematisiert
und in meinem einleitenden Referat werden
gerade die Besonderheiten dieser Zusammenkünfte
angesprochen:
„Für
die Gruppe der Betroffenen ergibt sich die
Gelegenheit, in der Gleichaltrigengruppe
mit all ihren seinerzeit prägenden Werten
und Normen, kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen
Regeln auch gleiches besprechen zu können,
ohne sich stets neu erklären und den historischen
Kontext verbindlich interpretieren zu müssen.
In diesen Gesprächskreisen und Gruppen sitzen
die Mitglieder der gleichen Kohorte und
die gesprochene Sprache weist Gemeinsamkeiten
der Vergangenheit auf – man hat eben schlicht
diese Zeit erlebt. Und für die jüngeren
ergibt sich genau hier die Chance des besseren
Verstehens und des gemeinsamen Gespräches,
hier beginnt der intergenerative Dialog.
...
Die
eigenen Lebensgeschichten ordnen, das Vergangene
mit dem Gegenwärtigen in Beziehung zu setzen,
das Leben interpretieren, um morgen handlungsfähig
zu sein - das ist Alltagskompetenz.
Kompetenz hat zu tun mit den Ordnungsprinzipien
des Zuständigseins, mit dem Verständnis
unserer selbst. Und das möchte eine jede
und ein jeder von uns: in Selbstständigkeit
und Eigenverantwortlichkeit für unser Tun
zuständig und kompetent sein für die Aufgaben
und Herausforderungen in unserem Leben.
Hier gewinnen wir die Strukturierungselemente
unserer Identität, aus diesem Prozess entwickelt
sich unser Selbstbild und hier sind auch
die Determinanten jenes Bildes zu suchen,
das andere von uns haben. Es geht um das
Verstandenwerden und um das Verstehen, sowohl
der sächlichen als auch der personalen Umwelt.
Die
Beheimatung einer Person findet dann statt,
wenn sie sich verstanden fühlt und wenn
sie versteht; dann gehört sie dazu und dann
bedarf es nicht des ständigen Sicherklärens.“
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Prof.
Dr. Engelbert Kerkhoff Hochschule
Niederrhein
Leiter
des Forschungsschwerpunktes
"Kompetenz im Alter zwischen
Routine und Neubeginn"

Die
Festschrift zum 5jährigen
Bestehen des Mönchengladbacher
Erzählcafés erschien als Sonderausgabe
des Zeitschreift "ZwischenTöne"
im Forschungsschwerpunk der
"Kompetenz im Alter zwischen
Routine und Neubeginn"
der Hochschule Niederrhein.
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